Bei archäologischen Ausgrabungen im Zentrum Barcelonas ist ein ehemaliger Friedhof des Hospital de la Santa Creu ans Tageslicht gekommen. Bei den Sanierungsarbeiten in den Gärten von Doctor Fleming und der Plaça de la Gardunya im Stadtviertel Ciutat Vella wurde ein historischer Fund gemacht: die Überreste eines alten Friedhofs aus dem 18. Jahrhundert, des so genannten Corralet, der mit diesem historischen Krankenhaus verbunden ist.
Bislang hat der Servei d’Arqueologia de Barcelona 21 Leichen in Form von Skelettresten unterschiedlichen Alters und Geschlechts – Männer, Frauen und Kinder – dokumentiert.
Wie die Archäologen in einer Erklärung erklärten, sind viele dieser Skelette noch teilweise oder vollständig artikuliert, was darauf hindeutet, dass die Leichen nach der Bestattung nicht oder zumindest nicht einzeln bewegt wurden.
Bei den gefundenen Bestattungen handelt es sich um einfache Gräber mit Holzsärgen, in denen persönliche Gegenstände wie Rosenkränze, Medaillen und andere religiöse Elemente aus dieser Zeit gefunden wurden.
Ein historischer Friedhof im Zentrum von Barcelona
Diese Entdeckung bestätigt, dass der Corralet-Friedhof länger genutzt wurde als bisher angenommen, auch nachdem König Karl III. 1775 per Dekret die Bestattungen im Stadtzentrum verboten hatte.
Der Corralet befand sich neben dem alten Anatomiesaal und der Leichenhalle des Krankenhauses. Heute beherbergt es das Anatomische Theater.
Das Hospital de la Santa Creu, das 1401 vom Consell de Cent gegründet wurde, war ein wichtiges Zentrum in der Geschichte des Gesundheitswesens der Stadt.
Im Laufe der Zeit wurden neue Räume wie die Casa de Convalescència und der Anatomiesaal selbst integriert, so dass es vom 17. bis zum 19. Jahrhundert zu einem wissenschaftlichen und medizinischen Bezugspunkt in Barcelona wurde.